Pressestimmen zum Verhalten der Sparkasse an Voleme und Ruhr in Hagen
Pressestimmen ab dem 7. Mai 2025
BILD Chefreporter bei Axel Springer SE
Am 8. Mai vor 80 Jahren wurde Ingeburg Geißler (92) als 12jähriges Mädchen aus dem KZ Theresienstadt befreit. Sie wurde 1932 als einziges Kind eines jüdischen Vaters und einer christlichen Mutter in Erfurt geboren. In der Landesvertretung Thüringen in Berlin erzählte sie heute Abend sehr bewegend in einem bis auf den letzten Platz gefüllten Saal über ihre Verfolgung in Nazi-Deutschland. Wenige Stunden zuvor verkündete das Oberlandesgericht Hamm ein Urteil in einem Streit der Sparkasse Hagen mit dem Enkel eines jüdischen Kaufmanns, um die Offenlegung von historischen Unterlagen zu einem Konto seines Großvaters aus der NS-Zeit und eine entsprechende Entschädigung. Einen Tag vor dem historischen Jahrestag bestätigte das OLG die Verweigerungshaltung der Sparkasse meiner Geburtsstadt Hagen. Die Akten über die jüdischen Konten aus der NS-Zeit bleiben geschlossen. Da die Ansprüche auf Entschädigung verjährt seien, hätte der Enkel auch keinen Anspruch auf historische Informationen über das Konto aus der NS-Zeit. Dabei brüstete sich die Sparkasse vor 30 Jahren in der lokalen Presse noch mit ihrem Archiv und den Akten über die „Judenkonten“. Nur aufarbeiten will die Sparkasse ihre Nazi-Vergangenheit nicht. Ich schäme mich für die Borniertheit, Geschichtsvergessenheit und Instinktlosigkeit der Sparkasse aus meiner Heimat.
Senior Partner at Partsch & Partner bei Kanzlei Partsch
Vielen Dank, dass Sie die beiden Fälle darstellen. Es reicht nicht, die Überlebenden einmal im Jahr zu feiern. Die Nutznießer der Morde sind unter uns und das OLG entscheidet wie bei einem Gewährleistungsfall.

